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Bücher über Trauer, Tod und Sterben


The image shows covers of the discussed books.

Sachbücher & Ratgeber


endlich. über trauer reden von Caroline Kraft und Susann Brückner (2022)

endlich ist ein sehr persönliches und gleichzeitig wissenschaftlich fundiertes Buch über das Sterben und vor allem die Trauer. Stellenweise beziehen sie sich auf die Aussagen der Hörer:innen ihres Podcasts endlich. Wir reden über den Tod und inkludieren drei Interviews in ihrem Buch. Die Kapitel enden mit weiteren Ressourcen: Bücher, Songs und Filme oder Serien.


Die beiden sprechen nicht nur über die 'alltäglicheren' Themen, sondern auch über stark tabuisierte Themen wie Suizid und sogenannte Sternenkinder. Dabei sprechen sie nicht nur Betroffene an, sondern geben auch konkrete Tipps für das Umfeld der Trauernden.


Ich war positiv überrascht, als ich schon auf den ersten Seiten genderinklusive Sprache entdeckte—leider wurde diese nicht immer verwendet und schien nicht-binäre Menschen auszuschließen.


Ein Buch für alle. Denn wir alle können jederzeit sterben, Trauernde sein oder Trauernde in unserem Umfeld haben.



No Proper Grief: A Journey of Loss and Resilience by Jakob Franzen (2022)

In No Proper Grief: A Journey of Loss and Resilience erzählt Jakob Franzen von seiner Trauer.


Als sein Ehemann Jayson an einer unbenannten Krankheit stirbt, nimmt er sich nicht die Zeit zu trauern: er muss sich um die gemeinsamen Töchter kümmern. Seine Geschichte wechselt zwischen seiner Vergangenheit (vor und nach der Beziehung), der Zeit von Jaysons Krankheit, Sterben und Tod und der Zeit nach Jayson.


Dieses kurze Buch ist kein literarisches Meisterwerk. Es ist teilweise redundant und professionelles Editieren hätte es so viel besser gemacht. Aber trotzdem ist Jakobs Geschichte hilfreich. Für die, die in einer ähnlichen Situation sind, und für die, die trauernde Freund:innen und Verwandte unterstützten möchten.



Was bleibt, wenn wir sterben von Louise Brown (2021)

Das Buch erzählt von den Erfahrungen der Autorin—persönlich und als Trauerrednerin—mit dem Tod. Sie zeigt, dass Tod und Trauer Teil des Lebens sind and erzählt die schönen Geschichten von Verstorbenen. Die Geschichten, an die wir uns erinnern sollten, wenn eine uns nahe stehende Person uns verlassen hat.


Kritikpunkt: keine genderinklusive Sprache.


Ein Buch für alle—unabhängig davon, ob wir (kürzlich) eine Person verloren haben oder nicht.




Belletristik & Lyrik


After Francesco von Brian Malloy (2021)

After Francesco war eins meiner absoluten Lieblingsbücher im Jahr 2021.


Das Buch spielt im New York der 1980er Jahre, auf dem Höhepunkt der HIV/AIDS-Krise. Die Geschichte folgt Kevin, der die Liebe seines Lebens (und die meisten seiner Freunde) an AIDS verloren hat und wie er sein Leben ohne ihn bewältigt.


After Francesco ist ein trauriges Buch, das euch zum weinen bringen wird, aber auch zum lachen.



Kurt von Sarah Kuttner (2019)

"Ich bin mit zwei Kurts zusammengezogen. Einem ganzen Kurt und einem Halbtagskurt."


Lena und Kurt kaufen sich ein Haus auf dem Land, damit der kleine Kurt zwischen seinem Zuhause bei seinem Vater Kurt und bei seiner Mutter Jana wochenweise hin- und herpendeln kann. Lena glaubt, ihre größte Herausforderung darin zu finden, sich an die neuen Verhältnisse zu gewöhnen. Bis der kleine Kurt bei einem tragischen Unfall stirbt und die Trauer alles bestimmt.


Sarah Kuttner hat keine Angst vor schwierigen Themen—das hat sie mit Kurt bewiesen. Mit ihrem lebensnahen Roman zeigt sie nicht nur, wie unterschiedlich Menschen trauern, aber auch, wie sie langsam zurück ins Leben finden.



Grief is the Thing with Feathers (dt. Trauer ist das Ding mit Federn) von Max Porter (2016)

"Moving on, as a concept, is for stupid people, because any sensible person knows grief is a long-term project."


Trauer ist das Ding mit Federn lässt sich nicht leicht beschreiben: Prosa und Lyrik werden vermischt, es erinnert teilweise an eine Fabel und es ist oft verwirrend.


Aber so ist Trauer: verwirrend. Ein Vater und seine zwei Söhne bleiben zurück, als die Mutter unerwartet stirbt. Zu ihrer Hilfe kommt: Krähe—eine echte Krähe.


Eine außergewöhnliche Arbeit über Trauer, die mich trotz der traurigen Geschichte zum Lachen gebracht hat.



もしもし下北沢 (dt./engl. Moshi Moshi) von Banana Yoshimoto (2010)

Moshi Moshi. Wörtlich: 'Ich werde sprechen, ich werde sprechen.' Häufig verwendet, um zu zeigen, dass die Angerufenen (angerufen von Familie und Freund:innen) da und bereit zu sprechen sind.


Yoshie hat ihren Vater verloren. Er ist in einem Suizidpakt mit einer unbekannten Frau gestorben. Und seit seinem Tod hat Yoshie Träume, die Anrufversuche ihres Vaters anzudeuten scheinen. Sie zieht nach Shimokitazawa, ein traditionelles Künstler:innen-Viertel in Tokyo. Und ihre Mutter folgt ihr und zieht bei ihr ein.


Eine wunderbare Geschichte über Familie, Gemeinschaft und Essen.

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